Frauenarztpraxen bewerben Ultraschall-Untersuchungen als Alternative oder als Ergänzung zur Mammographie. Wissenschaftler des IGeL-Monitors wollten wissen, ob der Ultraschall Frauen, die kein erhöhtes Brustkrebsrisiko haben, davor bewahren kann, an Brustkrebs zu sterben. Leider fanden sie keine Studien, die diese Frage untersucht haben. Man weiß also nicht, ob der Ultraschall unter diesen Umständen einen Nutzen hat. Ähnliches gilt für den Schaden. Die Gesamtbewertung ist demnach „unklar“.
Brustkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen und die fünfthäufigste Todesursache. Zur Früherkennung von Brustkrebs wurde in Deutschland im Jahr 2009 das Programm zum Mammographie-Screening eingeführt. Seitdem hat jede Frau zwischen 50 und 69 alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung in spezialisierten Zentren. Außerdem kann jede Frau ab 30 ihre Brust bei der jährlich angebotenen Frauenarzt-Untersuchung abtasten und sich über die Selbstbeobachtung informieren lassen. Darüber hinaus kommen auch andere Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs zum Einsatz, wie der Ultraschall und die Magnetresonanztomographie (MRT).
Ultraschall wird in der Medizin sehr häufig eingesetzt, um Körperstrukturen wie Organe oder Blutgefäße sichtbar zu machen. Er ist in der Regel schnell anwendbar und funktioniert ohne Röntgenstrahlung. Ultraschall dient bei verschiedenen Beschwerden zu einer ersten schnellen Orientierung, als zusätzliche Diagnosemethode, zur räumlichen Kontrolle bei Gewebeentnahmen und zur Nachsorge. Eine Ultraschall-Untersuchung der Brust kostet in der Regel zwischen 26 und 60 Euro.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie auf der Internetseite des MDS.